Kann Geld "grün" sein?
Viele Menschen möchten heute ihr Geld nur noch in ökologisch und ethisch korrekte Unternehmen und Anlagen investieren. Sogenannte "grüne Geldanlagen" bieten die Möglichkeit dazu. Anbieter solcher Investments lehnen Anlagen in Unternehmen ab, die Gewinne beispielsweise aus Rüstung oder Atomtechnik ziehen oder Kinderarbeit zulassen. Bei "normalen" Geldanlagen wissen die Anleger oft nicht, was während der Anlagedauer mit ihrem Geld geschieht.
Dieses wird regelmäßig wieder als Kredit ausgeliehen. Der Kunde erfährt allerdings nicht, welche Vorhaben mit seinem Geld finanziert werden. Es ist also nicht auszuschließen, dass z.B. eine Rüstungsfirma oder ein anderes, dem Sparer nicht genehmes Unternehmen von seinem Geld profitiert.
Grüne Geldanlagen bieten die Möglichkeit, neben dem Sparen noch einen guten Zweck zu unterstützen. Mit dem angelegten Geld können beispielsweise Umwelttechnologien gefördert, erneuerbare Energien gewonnen oder auch naturgemäße Produktionsweisen mit humanen Arbeitsbedingungen betrieben werden. Anbieter grüner Geldanlagen knüpfen die Verwendung der Geldmittel an bestimmte Kriterien. Das kann der Ausschluss bestimmter Investitionsbereiche wie beispielsweise Chemie oder Atomkraft sein oder die Maßgabe, nur in soziale Förderobjekte oder erneuerbare Energien zu investieren.
Die Anbieter |
Als "grüne" Kreditinstitute haben sich die UmweltBank, die Ethikbank und auch die GLS Gemeinschaftsbank, die im Jahr 2003 auch die Geschäfte der Ökobank übernahm, etabliert. Banken wie diese arbeiten nach eigenen Angaben mit ökologischer und sozialer Verantwortung. So setzt sich beispielsweise die UmweltBank für den Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und eine gesunde Umwelt ein.
Die Ethikbank, eine Zweigniederlassung der Volksbank Eisenberg, hat für ihre Produkte umweltpolitische und soziale Anlagekriterien festgelegt und fördert bestimmte Projekte. Die GLS-Bank stellt soziale und ökologische Initiativen von Menschen, die zu einer fortschrittlichen Entwicklung der Gesellschaft beitragen wollen, in den Mittelpunkt. Wer neben einer ökologischen Geldanlage darauf Wert legt, immer einen Ansprechpartner vor Ort zu haben, sollte aber beachten, dass Umwelt-, Ethik- und GLS-Bank Direktbanken ohne eigenes Filialnetz sind.
Auch bei Wertpapieren gibt es Anbieter, die sich auf "grüne Geldanlagen" spezialisiert haben. Bereits seit 1997 bietet das Unternehmen Geldanlagen mit ökologischem bzw. ethischem Hintergrund an. Nach eigenen Angaben agiert die Umweltfinanz anbieterunabhängig, so dass in der Beratung und Produktauswahl einzig und allein die Interessen des Kunden im Vordergrund stehen, selbstverständlich unter Berücksichtigung des ökologisch/ethischen Hintergrundes.
Die Umweltfinanz vermittelt ökologische Geldanlagen aus allen Bereichen. Interessierte können sich sowohl über Investmentfonds als auch über geschlossene Fonds, über reine Wertpapiere und Altersvorsorgeprodukte verschiedener Anbieter informieren und diese über die Umweltfinanz erwerben.
Darüber hinaus können Freunde der nachhaltigen Geldanlage auch direkt in konkrete Projekte investieren. Spezialisierte Emissionshäuser wie die European Energy Consult Holding AG (EECH) oder das Green Energy Emissionshaus platzieren Anleihen am Markt, mit denen Wind- und Solarparks oder auch Erdwärmekraftwerke finanziert und realisiert werden. Der Kunde wird hier nicht Anteilseigner an dem jeweiligen Projekt, sondern co-finanziert es lediglich gegen einen vorher vereinbarten Zinssatz.