Exchange Traded Funds sind im Aufwind. Um ein Drittel sei das Angebot dieser ETFs im vergangenen Jahr gewachsen, heißt es in den Börsenblättern. Und das bezieht sich nur auf den europäischen Markt. Was macht ETFs als Geldanlage so interessant? Für wen eignen sich die Fonds?
Was sind ETFs?
Bei Exchange Traded Funds handelt es sich zunächst ganz allgemein um Fonds. Das bedeutet, dass der Anleger mit seinem Geld einen Anteil am Fonds erwirbt beziehungsweise sein Geld dem Fonds zur Verfügung stellt. Der Fornds trachtet dann danach, das eingezahlte Kapital zu vermehren. Dazu investieren die Fondsmanager in Aktien, Rohstoffe, Immobilien.
ETFs sind meist passiv verwaltet
Dabei sind die meisten ETFs passiv gemanagt. Bei aktiv verwalteten Fonds spekuliert ein Fondsmanager mit dem eingezahlten Kapital der Anleger. Passiv verwaltete Fonds bilden beispielsweise als Indexfonds einen Börsenindex ab. Das bedeutet, dass ein Fonds beispielsweise mit einem Aktienindex steigt oder fällt. Da braucht es keine Analysten oder Manager.
ETFs kosten wenig Gebühren
Das kommt den Anlegern zugute. Passiv verwaltete Fonds kosten wesentlich weniger Verwaltungsgebühren als ihre aktiv verwalteten Verwandten. Das macht die passiven ETFs gleichzeitig sehr transparent.
ETFs sind transparent
Entwicklungen bestimmter Indices kann der Anleger meist in der Börsenberichterstattung verfolgen. Im Internet beispielsweise. Bei einem traditionellen Investmentfonds wird der Wert der Fondsanteile nur einmal am Tag ermittelt. Und in der Regel erhält der Anleger nur am Quartalsende eine Mitteilung darüber, was sich im Portfolio befindet.
Wert wird laufend neu berechnet
ETFs informieren in sehr viel kürzeren Abständen, und wer seine Fondsanteile verkauft tut das zum stundengenauen Wert. Das liegt daran, dass ETFs im Gegensatz zu herkömmlichen Investmentfonds an der Börse gehandelt werden. Dort werden die Preise laufend neu ermittelt. Andere Investmentfonds können nur an die Investmentgesellschaft zurückgegeben werden - zum tagesaktuellen Wert.
Vorteile von ETFs
Die Vorteile von ETFs: Sie sind
- 1. billig im Depot,
- 2. transparent in der Wertentwicklung,
- 3. schnell wieder zu verkaufen.
Und: ETFs sind relativ ausfallsicher. Sie zählen zum Sondervermögen des Emittenten und sind sogar bei dessen Insolvenz nicht in Gefahr.
Nachteile von ETFs
Die passiven ETFs haben jetzt so viele Vorteile verbucht, dass sie nun auch ihre Nachteile beichten müssen. Der entscheidende Nachteil liegt ebenfalls an der passiven Verwaltung:
Steigt der Aktien-, Branchen- oder Marktindex, steigt auch der Fonds. Fällt der Index jedoch, dann stürzt auch der Fonds ab. Beides tut er mit minimaler Abweichung, denn das Fondsprotfolio ist ja exakt dem zugrunde liegenden Index nachgebildet.
Aktiv verwaltete Fonds in schlechten Zeiten standfester
Bei aktiv verwalteten Fonds können Manager fallende Werte liquidieren und dadurch besser als der Index abschneiden. So ist der ETF vor allem in Bullenphasen an der Börse eine günstige, transparente und sichere Geldanlage. Werden die Zeiten schlechter, kann sich ein aktiv verwalteter Fonds als standfester erweisen.
Fazit: ETFs sind kein Wundermittel
Der ETF ist ein interessantes Produkt, aber kein Wundermittel für Geldanleger. Sie eignen sich eher für kurz- oder mittelfristige Geldanlagen.
Wer das Maximale aus seinem Geld machen will, kommt nicht umhin, sich die Entwicklung von ETFs und ihren klassischen Verwandten anzusehen und sich dann zu entscheiden - oder auf beide zu setzen.