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Zins und Rendite der Tagesanleihe 

Rendite

Tagesgeld vom Bund (c) Dan Race/FOTOLIAAuf Tagesgeld wird ein bestimmter Zinssatz gezahlt. Dieser ist zwar variabel, gleichwohl werden kontinuierlich Zinserträge erwirtschaftet. Wertpapiere erzielen ihre Rendite aus Kursgewinnen. Der Kurs kann aber auch mal fallen, was bei Tagesgeldern nicht möglich ist. Bei der Tagesanleihe handelt es sich um eine fest verzinste Anleihe. Somit ist bei diesem Produkt sichergestellt, dass regelmäßig Erträge anfallen. Die Tagesanleihe unterliegt keinen Kursschwankungen, da sie nicht an der Börse gehandelt wird.

Wie bei einem Tagesgeldkonto ist auch bei der Tagesanleihe die Verzinsung variabel. Sie orientiert sich an dem EONIA. Hinter diesen Buchstaben verbirgt sich die Abkürzung für "Euro Over Night Index Average" , einem Referenzzinssatz für sehr kurzfristige Geldausleihungen unter Geschäftsbanken im Euro-Raum. Er wird täglich von der Europäischen Zentralbank (EZB) ermittelt. Hierfür melden die großen Finanzinstitute jeden Tag bis 18.30 Uhr den Umfang und den durchschnittlichen Zinssatz der an diesem Tag vollzogenen Ausleihungen. Der EONIA ist dann quasi der Durchschnitt der Zinssätze, zu denen sich die Kreditinstitute untereinander Geld leihen.

Die Tagesanleihe wird allerdings nicht mit dem EONIA-Zinssatz verzinst. Der Zins für die Anleihe beträgt 92,5 Prozent des aktuellen EONIA. Fällt der EONIA-Zins unter 2,00 Prozent, werden nur 0,15 Prozent von EONIA abgezogen. Steigt der EONIA über 6,00 Prozent, so entspricht der Zinssatz der Tagesanleihe EONIA minus 0,45 Prozent. Bitter wird es, wenn der EONIA selbst bei 0,15 Prozent liegt. Dann werden keine Zinsen für die Tagesanleihe gezahlt.

Beispiel:
Bei einem angenommenen EONIA von 4,00 Prozent würde die Tagesanleihe mit 3,70 Prozent p.a. verzinst werden. Fiele der EONIA auf 1,99 Prozent, würde die Tagesanleihe nur noch mit 1,84 Prozent verzinst werden. Beim einem Anstieg des EONIA auf 6,50 Prozent könnten sich Anleger über immerhin noch 6,05 Prozent Zinsen pro Jahr freuen.



Wie wird die Anleihe verzinst

Da es sich um ein Wertpapier handelt, werden Zinsen nicht wie bei einem klassischen Girokonto gutgeschrieben. Vielmehr erhöht sich der Wert des einzelnen Anteils der Anleihe. Der Betrag, den ein Anleger für seine Anleihe beim Kauf zahlt, stellt einen Wert von 100 Prozent dar. Mit jedem Tag steigt der Wert der Anleihe.

Am ersten Tag würde sich der Wert bei einer angenommenen Verzinsung von 3,70 Prozent p.a. um 0,01 Prozent erhöhen. Am nächsten Tag wird erneut der Wert der Anleihe ermittelt. Diesmal dient als Grundlage für die Wertermittlung der (erhöhte) Anteilswert vom Vortag. So wird der Zinseszinseffekt ausgenutzt. Zum Jahresende wird der gestiegene Wert der Anleihe erneut zum Ausgangswert von 100 Prozent erklärt und das Spiel geht wieder von vorn los.

Am Zinstermin (31.12.) werden die Zinsen nach Abzug der fälligen Steuern nicht in bar ausgezahlt, sondern automatisch in Form neuer Anteile an der Tagesanleihe gutgeschrieben. Wenn die Anleihe unterjährig verkauft wird, werden die bis dahin aufgelaufenen Zinsen beim Verkaufspreis berücksichtigt und dementsprechend ausgezahlt.

Foto: © Dan Race/FOTOLIA

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