Tagesgeldkonten gelten gerade in schwierigen Börsenzeiten als flexible und sichere Möglichkeiten, Geld gewinnbringend zu parken. Banken nutzen hoch verzinste Tagesgeldangebote, um neue Kunden zu gewinnen. Oft sind diese Angebote mit vielen Sternchen versehen oder aber werden von Instituten offeriert, die nicht mit einer komfortablen Einlagensicherung aufwarten können.
Nun hat sich der Staat in den Kampf um Privatkunden auf der Suche nach flexiblen Geldanlagen eingemischt. Die Finanzagentur des Bundes bietet seit dem 1. Juli 2008 ein neues Finanzprodukt an. Die Tagesanleihe, so der Name der Anlage, soll maximale Sicherheit bieten und dabei das flexibelste Anlageprodukt des Bundes sein. Wir haben uns die Tagesanleihe genau angesehen und stellen Ihnen das Produkt näher vor.
Sicheres Wertpapier
Wie der Name schon sagt, steckt hinter der Tagesanleihe eine Anleihe. Hiermit wird eine Schuldverschreibung bezeichnet. Diese funktioniert so: Der Inhaber der Schuldverschreibung hat einen Zahlungsanspruch gegen den Herausgeber der Schuldverschreibung. Die Zahlung wird mit Ablauf einer Frist fällig, die vorher zwischen Anleger und Herausgeber festgelegt wurde. Selbstverständlich müssen zu diesem Termin auch die Zinsen zusätzlich zum eigentlichen Betrag der Anleihe gezahlt werden. Bei der Tagesanleihe des Bundes besteht die Besonderheit, dass sie täglich gehandelt werden kann.
Es handelt sich bei der Tagesanleihe um ein Wertpapier. Wertpapiere sind unter Sicherheitsaspekten eigentlich schlechter als sogenannte Sichteinlagen (Gelder auf Konten). Wenn Banken zahlungsunfähig werden, sind die Sichteinlagen durch den Einlagensicherungsfonds geschützt. Wenn der Herausgeber einer Anleihe in die Pleite rutscht, ist regelmäßig auch das Geld, das man ihm gegeben hat, futsch.
Bei der Tagesanleihe des Bundes ist das Risiko, einen solchen Totalverlust zu erleiden, allerdings gering. Da die Besicherung der Wertpapiere des Bundes über das Staatsvermögen und Steueraufkommen erfolgt, gelten Bundeswertpapiere aufgrund der hohen Wirtschaftskraft Deutschlands weltweit als eines der sichersten Investments. Regelmäßig wird dem Bund die höchstmögliche Bewertung (AAA) zugesprochen, welche den Gläubigern eine hohe Bonität des Bundes und damit Rückzahlungssicherheit von Bundeswertpapieren signalisiert. Auch wenn die Tagesanleihe als Wertpapier nicht durch einen Einlagensicherungsfonds geschützt ist, so ist die Tagesanleihe als eine sehr sichere Anlageform zu bezeichnen.
Foto: Günther Schild, das Maskottchen der Bundesfinanzagentur (© Bundesfinanzagentur)
