Wer sich auf das riskante Parkett der Börse wagen will, aber nicht auf Absicherung verzichten möchte, kann sich Aktientipps vom Profi holen. Eine beliebte Form, sich über aussichtsreiche Wertpapiere zu informieren, sind Börsenbriefe. Die häufigste Vertriebsform von Börsenbriefen ist das Abonnement. Darüber erhält der Börsenbriefbezieher regelmäßig Empfehlungen fürs Depot. Allerdings ist ein Börsenbrief auch nicht gerade günstig, bis zu 200 Euro jährlich bezahlt man mitunter für ein Abo. Im Gegenzug locken die Redaktionen mit hohen Gewinnchancen und zweistelliger Rendite. Von den Versprechen sollte man sich jedoch nicht blenden lassen. Denn wer den Anlageempfehlungen blindlings folgt, kann schlimmstenfalls sein Erspartes verlieren.
Was sind Börsenbriefe?
Die oftmals kostenpflichtigen Börsenbriefe enthalten Finanzanalysen und -prognosen. Das können kurze Texte zu aktuellen Entwicklungen am Kapitalmarkt, Unternehmensmeldungen, Informationen zu Kursverläufen und Empfehlungen für Aktien oder Investmentfonds sein. Neben Kaufempfehlungen geben die Börsenbriefberater auch Hinweise zum Verkauf oder legen Marken fest, bei dem die Aktien umgeschichtet werden sollen. Viele Börsenbriefe führen ein Musterdepot, an dem sich die Anleger orientieren können. Aber auch Anlagealternativen werden vorgestellt.
Die meisten Börsenbriefe wenden sich an Privatanleger. Auch wenn sich die meisten Redaktionen um eine allgemein verständliche Sprache bemühen, wird beim Leser ein Basiswissen über das Wertpapiergeschäft vorausgesetzt. Doch durch ihre relativ kleine Leserschaft können viele Börsenbriefe auch auf Fragen Einzelner reagieren und ihnen mitunter individuelle Tipps für das Depot geben.
Börsenbriefe geben die Meinung des Verfassers wieder
Börsenbriefe erscheinen in einem regelmäßigen Rhythmus, oftmals wöchentlich oder 14-tägig. Bei einschneidenden Ereignissen an der Börse versenden viele Redaktionen ein Update, um die Geldanlage auf Wachstumskurs zu halten. Viele Börsenbriefe werden heute per E-Mail versendet. Es werden aber auch kurze Sendungen mit Börsentipps produziert. Egal wie die Aktientipps aufgemacht sind, Börsenbriefe geben immer die Meinung des Verfassers wieder. Daher sollte im Idealfall aus dem Börsenbrief hervorgehen, wie der Autor zu seiner Einschätzung gekommen ist. Diese Einschätzung sollte mit Fakten belegt werden, so dass der Leser die Einschätzung nachvollziehen kann. Dennoch sollte man sich stets selbst ein Bild von den empfohlenen Aktien machen. Zudem sollte man den Anlageempfehlungen nicht bedingungslos folgen. Vor einer Umschichtung im Depot sollte sich jeder die empfohlenen Wertpapiere genau anschauen. Wer keine Informationen zu den entsprechenden Empfehlungen findet, sollte dann lieber die Finger davon lassen.
Empfehlungen können Aktienpreise stark beeinflussen
In einigen Börsenbriefen werden die Aktien kleiner, kaum gehandelter Unternehmen empfohlen. Durch wenige Kauf- oder Verkaufsorder kann sich der Preis dieser Aktien sehr schnell verändern. So sind enorme Wachstumsraten möglich, aber ebenso drohen horrende Verluste. Gerade wenn es sich bei den Empfehlungen um Wertpapiere im Cent-Bereich (Penny-Stocks) handelt, ist eine große Kursveränderung wahrscheinlich. Empfehlungen in Börsenbriefen können einen Herdeneffekt auslösen, wenn viele Anleger gleichzeitig eine bestimmte Order durchführen. Dann schießt der Aktienpreis schnell in die Höhe und fällt nur einige Tage später wieder in sich zusammen. Verkaufen lassen sich die Wertpapiere dann nur noch schwer, so dass Anleger ihr gesamtes Geld verlieren können. Um dem vorzubeugen, schreibt das Wertpapierhandelsgesetz bestimmte Verhaltensregeln für die Finanzanalyse vor.
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