Die deutschen Sozialversicherungsträger wollen sich nach Angaben des Wirtschaftsmagazins "Impulse" zu einer Gläubigerschutzvereinigung zusammenschließen. Mit der neuen Vereinigung wollen die Vertreter von Krankenkassen, Rentenversicherung, Berufsgenossenschaften und Finanzverwaltungen den Druck auf die Insolvenzverwalter erhöhen. Sie sehen sich als "ungesicherte Gläubiger" in Insolvenzverfahren benachteiligt. Beispielsweise hätten Gläubiger im Immobilienbereich ein Pfandrecht.
Zudem kritisiert die Vereinigung die Praxis zahlreicher Insolvenzverwalter, Insolvenzverfahren hauptsächlich als Geldquelle zu nutzen. Daher will die Gläubigerschutzvereinigung einen Kriterienkatalog erarbeiten, an dem sich die Gerichte bei der Auswahl eines Insolvenzverwalters orientieren könnten. Derzeit können Richter ohne klar definierte Kriterien einen Insolvenzverwalterr einsetzen.
"In der Praxis der Unternehmensinsolvenzen haben die Sicherungsgläubiger und die Vergütungsinteressen der Insolvenzverwalter absoluten Vorrang" betont Hans Haarmeyer, Vorsitzender der neu gegründeten Gläubigerschutzvereinigung Deutschland, gegenüber impulse.de. So versickerten mehr als als zwei Drittel des Vermögens eines Schuldners, ohne dass die institutionellen Gläubiger darin beteiligt würden. Angeschlagenen Unternehmen will die Vereinigung bereits im Vorfeld beratend zur Seite stehen, um die Insolvenz nach Möglichkeit noch abwenden zu können.