Die Zukunft des Bezahlens heißt Mobile Payment 

Die Bezahlung mit einem Smartphone oder einem Tablet ist hierzulande noch nicht allzu weit verbreitet. Doch dieser Zustand könnte sich bald ändern. So hat Apple in den USA im Oktober 2014 den Dienst Apple Pay gestartet und der Sparkassenverband steigt in den deutschen Markt des mobilen Bezahlens mit girogo ein. Inzwischen bieten immer mehr Anbieter Mobile Payment an und versprechen Verbrauchern damit eine interessante Alternative zu Bargeld sowie EC- und Kreditkarte.

Die meisten Verbraucher besitzen mittlerweile ein Smartphone. Deshalb scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Verbraucher das mobile und bargeldlose Bezahlen mit Hilfe mobiler elektronischer Kommunikation bevorzugen werden. Mobile Payment (auch M-Payment) arbeitet entweder mit Software-Lösungen oder mit einem Hardware-Service. Bei der Software-Lösung werden die Informationen über die Kaufabwicklung mit einem QR-Code und einer App an den Zahlungsdienstanbieter übermittelt. In diesem Bereich hat sich bislang noch keine einheitliche Norm am Markt durchgesetzt, so dass Verbraucher die Zahlung per QR-Code nur bei einzelnen Shops anwenden können. Das liegt hauptsächlich daran, dass die verschiedenen Anbieter versuchen, ihr eigenes System zu etablieren.

Im Bereich Hardware hat sich die Nahfunk-Technik Near-Field-Communication (NFC) als Standard behauptet. Die meisten aktuellen Smartphones sind inzwischen mit NFC ausgestattet. Innerhalb einer geringen Reichweite (weniger als 10 cm) werden die Daten transferiert. So können Verbraucher mit allen NFC-fähigen Handys praktisch im Vorbeigehen bezahlen. Diese Methode wird zum Beispiel von girogo, Apple Pay und Google Wallet benutzt. Die beiden letztgenannten Anbieter kommen derzeit in Deutschland allerdings noch nicht zum Einsatz.

Sicherheit steht im Vordergrund

Sicherheit sowie Datenschutz sind beim Mobile Payment ein äußerst wichtiges Thema. Verbraucher möchten sich beim Bezahlen sicher fühlen. Deshalb werden alle relevanten Daten verschlüsselt. Bei Apple Pay werden nach Angaben des Unternehmens die Kreditkartennummern weder bei Apple selbst noch auf den Geräten gespeichert. Jedes Smartphone soll stattdessen eine eigene Nummer zugewiesen bekommen. Diese Nummer legitimiert dann den jeweiligen Zahlungsvorgang.

Verschiedene Anbieter

Girogo

Die Deutsche Kreditwirtschaft (DK) hat das System girogo entwickelt. In Verbindung mit einer neuen SparkassenCard können Kunden der Sparkasse damit Kleinstbeträge bis 20 Euro kontaktlos bezahlen. Dafür müssen sie den Chip auf der SparkassenCard vorher aufladen. Kunden der Sparkasse erteilen einen Abo-Ladeauftrag, so dass die SparkassenCard immer automatisch aufgeladen wird. Alternativ können Verbraucher die Karte auch an der Kasse per PIN aufladen. Der festgelegte Betrag von 35 Euro wird dann vom Girokonto abgebucht.

Beim Zahlvorgang halten Verbraucher die SparkassenCard einfach an das Terminal des Händlers und der Betrag wird umgehend von der Sparkassencard abgebucht. Die Einführung der Karte in das Terminal entfällt ebenso wie das Eingeben der PIN-Nummer beziehungsweise die Unterschrift auf dem Kaufbeleg. Bei der Zahlung mit girogo fallen für Kunden keine Gebühren an. Für Zahlungen von mehr als 20 Euro können Kunden weiterhin das bekannte electronic cash-Verfahren verwenden. Einige Unternehmen haben sich bereits auf das Bezahlsystem girogo eingestellt, darunter dm, Edeka, Netto, Douglas, Ditsch und Thalia. Weitere Firmen sollen demnächst folgen. Bei einem Verlust der Sparkassencard mit girogo sollten Verbraucher die Karte unverzüglich telefonisch unter der Sperrnummer 116 116 sperren.

Apple Pay

In den USA ist Apple Pay mittlerweile sehr verbreitet. Im neuen iPhone 6 ist Apple Pay als App standardmäßig in jedem Gerät schon installiert, so dass die Verbraucher ohne jede Umstände Apple Pay benutzen können. Die App "Passbook" wickelt per NFC die Zahlung ab. Mit dem Fingerabdruck auf dem iPhone identifizieren sich die Kunden. Apple Pay kooperiert unter anderem mit Visa und der Bank of America. Apple verlangt von den Banken, die die Kreditkarten stellen, 0,15 Prozent des Umsatzes. Bei gleichen Konditionen in Europa würden die Banken damit erhebliche Einbußen hinnehmen müssen, da die Banken hierzulande bei Kreditkartenzahlungen nur noch Gebühren in Höhe von 0,3 Prozent veranschlagen dürfen. 2016 will Apple den Dienst Apple Pay auch in Deutschland einführen.

Google Wallet

Das Mobile Payment des amerikanischen Unternehmens Google nennt sich Google Wallet. Mit der Google Wallet App können Verbraucher mit einem NFC-fähigen Smartphone mit iOS oder Android direkt beim Händler bezahlen. Google Wallet funktioniert bislang nur in den USA. Ab welchem Termin Verbraucher in Deutschland mit Google Wallet bezahlen können, ist derzeit noch offen.

PayPal

Das Tochterunternehmen von eBay ist eines der bekanntesten Online-Bezahlsysteme. Mit einem PayPal-Konto bezahlen Verbraucher ihre Internet-Einkäufe schnell und vor allem ohne Herausgabe persönlicher Bankdaten an Dritte, da alle wichtigen Daten bei PayPal selbst hinterlegt sind. Auch eine Überweisung an Freunde und Bekannte funktioniert mit PayPal problemlos. Das Mobile Payment bietet PayPal in Form einer neuen App in ausgewählten Cafés, Restaurants und Shops an. Kunden sehen in der App alle verfügbaren Shops und Restaurants und wählen den betreffenden Händler aus. Dieser schickt die Rechnung an den Kunden. Nach der Bestätigung erfolgt die Abbuchung vom PayPal-Konto des Kunden. Das Smartphone verbindet sich über Bluetooth mit der Kasse des Händlers. Die Gebühren für die Transaktion müssen die Händler übernehmen. PayPal hat 2013 in Berliner Restaurants ein Pilotprojekt für das Mobile Payment gestartet. Aufgrund der weiten Verbreitung von Paypal-Konten in Deutschland ist davon ausgehen, dass das Unternehmen den Eintritt ins mobile Bezahlen erheblich ausdehnen wird. Vorausgesetzt, PayPal findet große Firmen und Handelsketten, die für eine Kooperation bereit stehen.

Paysmart

Die Deutsche Post ist mit Paysmart ebenfalls in den Markt des Mobile Payments eingestiegen. Mit der Paysmart-App, die für Smartphones mit Android und iOS erhältlich ist, können Kunden ihre Einkäufe bezahlen. Dazu muss man einen QR-Code, mit dem das Geschäft identifiziert wird, einscannen. Kunden ermächtigen mit der Eingabe der PIN die Zahlung. Diese wird mittels Lastschrift vom Bankkonto abgebucht. Kunden müssen sich für die Nutzung bei Paysmart registrieren. Außerdem entrichten Kunden die Gebühr pro Zahlungsvorgang von 5 Cent sowie 1,75 Prozent des Einkaufswerts.

Weitere Anbieter

Daneben gibt es noch eine Vielzahl anderer Anbieter für Mobile Payment, darunter yapital, Paycash, COIN sowie den Targobank Bezahlchip. Die Zukunft wird zeigen, ob sich diese Anbieter auf dem Markt behaupten können.

Fazit

Das Mobile Payment besitzt mehrere Vorteile gegenüber Bargeld und Kreditkarte. So brauchen Kunden keine Unterschrift für das Mobile Payment. In vielen Fällen ist auch keine Eingabe einer PIN nötig. Das nervige Suchen nach Kleingeld entfällt beim Bezahlen mit Smartphone und Tablet ebenfalls. Außerdem müssen sich Verbraucher nun nicht mehr auf die Suche nach dem nächstgelegenen Geldautomaten machen. Das Mobile Payment sorgt folglich für eine schnellere und einfachere Bezahlung und sorgt damit für eine enorme Erleichterung der Verbraucher im Zahlungsverkehr. Es bleibt daher abzuwarten, welche Anbieter sich schlussendlich durchsetzen werden und wie lange es noch dauern wird, bis das mobile Bezahlen von der Mehrheit der Verbraucher angenommen wird.

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