Kredit- und EC-Karte
Kredit- und EC-Karten werden in der Regel in Brasilien akzeptiert. Auch sei die Barabhebung an gekennzeichneten Geldautomaten möglich (HSBC, Citibank, Banco24Horas). Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sei dies jedoch derzeit stark eingeschränkt. Brasilienreisende berichteten, dass eine Barabhebung teilweise gar nicht oder nur mit kleinen Beträgen möglich war. Daher empfiehlt das Auswärtige Amt, American Express Reiseschecks oder Bargeld mitzunehmen.
V-Pay Zahlungen sind in Brasilien nicht möglich. Diese Möglichkeit gibt es derzeit nur in Europa. Reisende sollten daher unbedingt das Gespräch mit ihrer Hausbank suchen. Diese kann Auskunft darüber geben, ob die Karten des Kreditinstitutes für Auslandsabhebungen und – zahlungen zugelassen sind und welche anderen Alternativen noch bestehen. Die Verbraucher können sich auch bei den Kreditinstituten oder über den Währungsrechner zum aktuellen Geldkurs informieren. Die Brasilianische Währung heißt übrigens Real.
Nach Angaben des Auswärtigen Amtes sei es zudem möglich, dass es bei Barabhebungen zu Fehlbuchungen kommt. So kann zum Beispiel das Geld vom Konto abgebucht werden, aber der Automat zahlt es nicht aus. Reisende sollten jeden Beleg bei Abhebungen und Zahlungen aufheben, damit sie bei Fehlbuchungen reagieren können. Wichtig ist auch, dass bei jeder Barabhebung Gebühren anfallen. Dies ist bei Abhebungen an Fremdwährungsautomaten üblich. Einige Kreditinstitute bieten weltweit kostenlose Barabhebungen an. Touristen sollten sich daher vorher beim Kreditinstitut über mögliche Gebühren informieren.
Die Kriminalitätsrate in Brasilien ist sehr hoch. Häufig kommt es zu Überfällen auf Touristen. Daher sollten Besucher wichtige Dokumente im Safe des Hotels einschließen und nicht bei sich tragen. Auch sollte nicht zu viel Bargeld mitgeführt werden. Das Auswärtige Amt empfiehlt zudem von allen Dokumenten, wie zum Beispiel Kreditkarte oder Pass, Kopien anzufertigen. Diese sollten dann im Hotelsafe aufbewahrt werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Dokumente als Email an sich selbst zu senden. So können Betroffene auf diese jederzeit zugreifen.
Falls Kriminelle eine Karte stehlen, müssen die betroffenen Verbraucher die Karte sperren. Dies geht über die internationale Sperrnummer 116116. Die Vorwahl für Deutschland lautet 0049. Eine weitere Besonderheit gilt beim Telefonieren aus und in Brasilien. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes ist bei Ferngesprächen grundsätzlich die Nummer eines brasilianischen privaten Anbieters vorzuwählen. Bei Anrufen in Brasilien muss die 014 oder 015, dann die brasilianische Vorwahl und dann die Telefonnummer gewählt werden. Bei Anrufen nach Deutschland muss die 0014 oder 0015 als Erstes eingetippt werden. Dann folgen die deutsche Ländervorwahl 49, dann die deutsche Vorwahl und dann die Telefonnummer. Die Sperrnummer wäre dann: 0014 oder 0015+49+116116.
Wer die Nummer vom Ausland anruft, muss Gebühren zahlen. Die Höhe der Kosten ist abhängig vom Netzbetreiber. Neben den EC- und Kreditkarten können auch Mobilfunkkarten, Kundenkarten mit Zahlungsfunktion, Online Banking-Accounts und die elektronischen Identitätsfunktion des Personalausweises gesperrt werden.
Auslandskrankenversicherung
Wer nach Brasilien reist, sollte eine Auslandskrankenversicherung mit Rücktransport abschließen. Die medizinische Versorgung in den größeren brasilianischen Städten ist laut Auswärtigem Amt in der Regel mit der in Europa zu vergleichen. Wer jedoch lieber mit einem englisch – oder deutschsprachigen Arzt reden möchte, sollte die Seite der deutschen Auslandsvertretungen besuchen. Die Behörde stellt eine Liste dieser Ärzte zur Verfügung. Häufig komme es vor, dass die Patienten bei den Ärzten in Vorkasse treten müssen. Daher sollte man sich vor der Behandlung informieren. Es besteht auch die Möglichkeit, ein Krankenhaus zu besuchen. Die medizinische Versorgung ist laut Auswärtigem Amt in Brasilien in der Regel kostenlos. Jedoch kann es dort zu sehr langen Wartezeiten kommen. Auch weisen die Hospitäler unterschiedliche Standards auf.
Reisende sollten auch zu Hause vor der Reise den Hausarzt aufsuchen. Grund hierfür sind die Impfempfehlungen des Auswärtigen Amtes. Die Behörde empfiehlt die Gelbfieberimpfung. In einigen Teilen von Brasilien ist auch eine Malariaimpfung von Nöten. Zudem besteht erhöhte Gefahr durch Mückenstiche. Die Insekten übertragen unter Umständen Malaria oder Dengue. Reisende sollten sich daher durch helle, körperdeckende Kleidung schützen und Insektenspray benutzen. Nachts hilft auch ein Moskitonetz.
Führerschein und Versicherungsschutz
Autofahrer brauchen einen internationalen deutschen Führerschein, wenn sie in Brasilien mit dem Auto fahren wollen. Am besten lässt man diesen noch ins portugiesische übersetzen und notariell beglaubigen. Dies ist vor allem bei Besitzern des alten "grauen" Führerscheins Pflicht.
Probleme könnte es bei Reisenden unter 21 Jahren geben. Die Klassen C, D und E dürfen in Brasilien erst ab 21 Jahren geführt werden.
Zudem herrscht in Brasilien ein Alkoholverbot am Steuer, sprich 0,00 Promille. Wer dies verletzt und einen Unfall baut, riskiert den Versicherungsschutz. Mietet der Reisende ein Auto in Brasilien, ist dies über einen brasilianischen Versicherer geschützt. Daher gilt für den Versicherungsschutz die brasilianische Alkoholtoleranz von 0,00 Promille und damit nicht die Regelungen der deutschen Versicherer.
Wer ein Auto in Brasilien mietet, muss dazu eine Versicherung in Brasilien abschließen. Meistens ist diese mit einer Selbstbeteiligung versehen. Interessierte sollten vorher genau die Bedingungen der Versicherung studieren, um herauszufinden, was die Versicherung alles deckelt. Vorsicht gilt auf den Straßen. Diese sind in Brasilien nicht immer gut ausgebaut und weisen laut der Zeitung "Süddeutsche" gravierende Schäden auf. Zudem sei die Beschilderung schlecht.
Banktip empfiehlt auch den europäischen Unfallbericht mitzunehmen, da Verbraucher über diesen den Unfall in portugiesischer und deutscher Sprache aufnehmen können. Im Falle eines Unfalls verstehen beide Parteien dadurch den Bericht zum Schadensfall. Der Unfallbericht ist im Internet zu finden oder beim Versicherer anzufragen. Es ist wahrscheinlich, dass die brasilianische Polizei den Unfall über einen weiteren Bericht aufnimmt. Am besten informieren sich die Reisenden bei dem Autovermieter in Brasilien oder vorab bei der brasilianischen Botschaft über mögliche Unfallaufnahmen.
Wer sein eigenes Auto nach Brasilien mitnehmen möchte, sollte sich das gut überlegen. So gilt der Versicherungsschutz vieler Versicherer nur innerhalb von Europa. Auch gilt die grüne Versicherungskarte nicht in Brasilien. Zudem ist der Transport des Autos per Schiff oder Flugzeug mit hohen Kosten verbunden. Wer dennoch nicht auf sein Auto verzichten kann, sollte sich vorab bei der brasilianischen Botschaft über die Einfuhr- und Zollbedingungen, als auch einer Kfz-Haftpflichtversicherung und die Gültigkeit des europäischen Nummernschildes informieren.
Gegensätzlich zur Kfz-Versicherung gilt der Schutz der privaten Unfall- und Haftpflichtversicherung weltweit. Wer also in Brasilien einen Schaden verursacht oder erleidet, hat Versicherungsschutz. Vorausgesetzt er handelt nicht vorsätzlich. In einem solchen Fall kann der Versicherer die Leistung verweigern. Nach Angaben des Gesamtverbandes der Versicherer (GDV) sollten Betroffene den Schaden direkt ihrem Versicherer melden.
Im Falle einer Inhaftierung
Falls ein Tourist in Brasilien von der Polizei inhaftiert wird, sollte er sich nach Angaben des Auswärtigen Amtes mit den deutschen Botschaften und Vertretungen in Verbindung setzen. Die Behörden geben Betroffenen Informationen zum brasilianischen Rechtssystem und informieren Freunde und Angehörige. Zudem stehe laut Auswärtigen Amt eine Liste mit deutschsprachigen Anwälten und Übersetzern zur Verfügung. Die Behörde weist jedoch ausdrücklich darauf hin, dass durch das Amt kein Anwalt beauftragt oder Anwaltskosten übernommen werden.
Trotz der ganzen Regeln sollte der Reisende nicht das Wichtigste vergessen: den Spaß am Fußball, den Torjubel, wenn die Mannschaft gewinnt und die Stimmung im Stadion. Und Brasilien ist trotz der ganzen Regelungen eine Reise wert: sei es ein Besuch in Rio de Janeiro an der Copacabana oder der Ausblick vom Gipfel des Corcovado.
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