Fahranfänger, die die Führerscheinprüfung bestanden und sich ein gebrauchtes Auto gekauft haben, haben - sofern nicht finanziell von Oma und Opa unterstützt - meist schon viel Geld ausgegeben. Trotzdem können Fahranfänger nicht sofort Gas geben, zuvor muss das Gefährt angemeldet und versichert werden. Teuer kann es werden, wenn Jugendliche ihr erstes eigenes Auto selbst versichern. Ab 1.000 Euro aufwärts liegen die Versicherungsbeiträge für Verkehrsteilnehmer mit wenig Fahrerfahrung. Doch wer einige Tipps berücksichtigt, kann bares Geld bei der Kfz-Versicherung sparen.
Wer eine Autoversicherung abschließt, wird vom Versicherer in eine Schadenfreiheitsklasse (auch SF-Klasse) eingestuft. Die Schadenfreiheitsklasse bestimmt maßgeblich die Höhe der Versicherungsprämie und richtet sich nach den unfallfrei gefahrenen Jahren. Und die sind bei jüngeren Autofahrern eben noch gering. Führerscheinneulinge werden üblicherweise in die Schadenfreiheitsklasse 0 eingestuft und müssen dann für die Kfz-Haftpflicht einen Beitragssatz bis zu 240 Prozent zahlen. Die Versicherer begründen dies mit der Tatsache, dass Fahranfänger, besonders die jungen Männer unter ihnen, überdurchschnittlich viele und schwere Unfälle verursachen.
Auto mit niedriger Typklasse wählen
Günstig ist es, wenn man schon vor der Anschaffung des Fahrzeugs an die künftigen Versicherungsprämien denkt und sich ein Auto mit niedriger Typklasse kauft. Im Gegensatz zur Schadensfreiheitsklasse richtet sich die Typklasse nach dem Fahrzeug selbst. Hier sind Hersteller und Modell entscheidend. In der Kfz-Haftpflichtversicherung liegen die Typklassen zwischen 10 und 25, in der Vollkasko bzw. Teilkasko zwischen 10 und 34 bzw. 10 und 33. Eine Übersicht der Typklassen findet sich online auf www.typklasse.de.
Je höher die Typklasse, desto höher ist auch die Versicherungsprämie. Meist werden Fahrzeuge mit stärkerer Motorenleistung in der Typklasse höher, also teurer, eingestuft. Aber auch bei Fahranfängern beliebte Gebrauchtwagenmodelle, wie z. B. der VW Golf, haben oft eine höhere Typklasse als ein neueres Modell.
Bei Gebrauchtwagen reicht Teilkasko meist aus
Bei einem Gebrauchtwagen kann man getrost auf den Schutz der Vollkaskoversicherung verzichten. Eine Teilkasko ist meist für ältere Modelle völlig ausreichend. Bei ganz alten Autos kann man mitunter den Kaskoschutz komplett weglassen, vor allem wenn die Jahresprämie den eigentlichen Zeitwert des Pkw übersteigt.
Auto über Eltern anmelden oder Elternbonus nutzen
Viele Jugendliche melden ihr Auto zunächst als Zweitwagen über die Eltern bei der Versicherung an. Damit erreicht man mindestens eine günstigere Einstufung in die Schadenfreiheitsklasse 1/2, was in der Haftpflicht einem Prozentsatz von 140 entspricht. Allerdings hat diese Praxis auch einen entscheidenden Nachteil: Der Fahranfänger erwirbt keine eigenen schadensfreien Versicherungsjahre. Meldet er dann selbst ein Fahrzeug bei einer anderen Versicherung an, muss er wieder mit hohen Versicherungsbeiträgen rechnen. Wer erstmals einen Pkw anmeldet, aber schon drei Jahre im Besitz des Führerscheins ist, wird oft auch in die SF-Klasse 1/2 eingestuft.
Möchte man sein Auto nicht als Zweitwagen über die Eltern laufen lassen, geben dennoch viele Versicherungen einen Bonus, wenn Kinder sich mit einem eigenen Vertrag beim gleichen Anbieter wie ihre Eltern versichern lassen. Einen günstigeren Tarif erhalten die Fahrneulinge beispielsweise beim ADAC, bei der Concordia, bei Generali und bei der Gothaer.
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