Bei einigen Buchmachern konnte man sicherlich eine Wette auf die erste Bank abschließen, die das staatliche Rettungspaket für sich in Anspruch nehmen würde. Ob die Bayerische Landesbank (BayernLB) zu den "Favoriten" zählte, ist nicht bekannt. Jedenfalls hat sie als erste einen Finanzbedarf in Milliardenhöhe angemeldet.
Wie Spiegel Online berichtet, hat der Verwaltungsratschef und bayerische Finanzminister, Erwin Huber (CSU), finanzielle Unterstützung für das Institut angefordert. Nach einem Insider gehe es um einen Korridor von zwei bis fünf Milliarden Euro. Die Kapitalspritze würde der BayernLB bis Ende 2009 Luft verschaffen. Ab 2010 müsste der Kredit dann zurückgezahlt werden.
Neben den Hilfsmaßnahmen werden auch Umstrukturierungen bei der BayernLB diskutiert. So ist auch ein Zusammenschluss mit der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) im Gespräch. Finanzminister Huber sprach in der Bild-Zeitung von "gewaltigen Umstrukturierungen", die auf die BayernLB zukommen.
Neben der BayernLB hat auch die niederländische Bank ING eine staatliche Finanzspritze bekommen. Die Bank bekommt vom niederländischen Staat finanzielle Hilfe in Höhe von 10 Mrd. Euro. Das Finanzministerium in Amsterdam teilte mit, dass mit dem Geld "nur" die Kapitalbasis gestärkt und ein Absinken des Börsenkurses gestoppt werden solle. Die Bank selbst sei gesund, sagte Finanzminister Wouter Bos auf einer Pressekonferenz. Die ING kündigte an, Dividenenzahlungen für dieses Jahr auszusetzen und die Managergehälter zu überdenken.