Die angeschlagene Mittelstandsbank IKB steckt offenbar tiefer in Schwierigkeiten als bisher angenommen. Nachdem am vergangenen Mittwoch die IKB-Aktie nach Angaben des Magazins Focus mehr als 13 Prozent ihres Wertes verloren hatte, wurde sie am Donnerstag aus der elektronischen Handelsplattform Xetra genommen. Das geht aus zahlreichen Presseberichten hervor.
Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) berichtet im Internet, dass statt 550 Millionen Euro nun 800 Millionen Euro Verlust für das Geschäftsjahr 2007/2008 erwartet werden. Die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gewährt der IKB eine Finanzspritze von 450 Millionen Euro. Die KfW ist der größte Anteilseigner der IKB. Die zusätzlichen Verluste entstanden durch Neubewertung eines umfangreichen Aktienpaketes, das die IKB verkaufen will. Die Gebote blieben aber weit unter den Erwartungen, weil es sich um riskante Wertpapiere handelt, die auf den Finanzmärkten derzeit nicht gefragt sind. Der Verkauf ist gegenwärtig unterbrochen. Die Bank hält jedoch grundsätzlich daran fest.
Wie die FAZ schreibt, hatte sich die IKB durch Spekulationen auf dem amerikanischen Hypothekenmarkt in eine Schieflage manövriert. Die Bank hatte die Hälfte ihrer Investments in riskanten Wertpapieren angelegt. Laut FAZ wollte die IKB dadurch ihre hohen Kapitalkosten refinanzieren. Sie erwartete höhere Erträge aus riskanteren Geldanlagen. Auch für ein als sicherer eingestuftes Wertpapierpaket bleiben die Gebote 140 Millionen Euro unter den Erwartungen, was weitere Verluste verursachen dürfte.
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