Je nachdem, was Sie mit Ihrer Geldanlage bezwecken, ob Sie fürs Alter vorsorgen wollen oder Kapital für größere Investitionen wie ein Eigenheim benötigen, stehen verschiedene Arten von Investmentfonds zur Verfügung. Im Folgenden erhalten Sie Informationen zu den unterschiedlichen Produkten. So können Sie besser entscheiden, welcher Investmentfonds für Sie günstig ist.
Aktienfonds
Aktienfonds sind zusammengesetzt aus verschiedenen Aktien unterschiedlicher deutscher oder internationaler Unternehmen. Anleger profitieren von Kursgewinnen und Dividenden. Damit sind Aktienfonds stark abhängig von Börsenschwankungen und stellen eine relativ risikoreiche Anlageform dar. Andererseits lassen sich damit besonders hohe Renditen von bis zu 10 Prozent erzielen.
Die meisten Aktienfonds investieren in rund 20 unterschiedliche Unternehmen. So wird das Risiko geringer gehalten. Aktienfonds, die nur auf eine Branche wie Biotechnologie oder Internet setzen oder auf ein bestimmtes räumliches Gebiet konzentriert sind, wie etwa auf den asiatischen Markt, sind risikoreicher als breiter gestreute Aktienfonds. Spezifische Branchen- oder Gebiets-Aktienfonds können aber im Gegenzug unter günstigen Umständen auch sehr hohe Gewinne einfahren.
Rentenfonds
Rentenfonds bestehen aus unterschiedlichen fest oder variabel verzinslichen Wertpapieren, die unterschiedliche Laufzeiten und Zinssätze haben. Wertpapiere stellen in diesem Zusammenhang vom Staat oder von Unternehmen herausgegebene Anleihen dar. Das Wort "Renten" ist dabei nicht im Sinne einer Rentenversicherung zu verstehen. Die Wertentwicklung der Rentenfonds hängt von Kapitalmarkt-Zinsniveau ab. Allgemein sind Rentenpapiere mit weniger Risiko behaftet, wenn sie langfristig angelegt sind. Sie sind wesentlich sicherer als Aktienfonds und eigenen sich daher auch zur Altervorsorge. Die Renditen von Rentenfonds bleiben allerdings immer hinter denen von Aktienfonds zurück.
Mischfonds
Bei Mischfonds werden verschiedene Aktien und Wertpapieren zusammengefasst. Je nach Marktlage kann der Schwerpunkt der Gewichtung auf dem einen oder anderen Produkt liegen. Mischfonds sind risikoreicher als Renten- oder Immobilienfonds, da auch Aktien und damit Börsenschwankungen eine Rolle spielen. Das Risiko kann allerdings durch die richtige Auswahl der Produkte und ein insgesamt gutes Fondsmanagement fast völlig eingedämmt werden. Eine gute Auswahl sichert hohe Renditen, zumal durch die Unterschiedlichkeit der beteiligten Produkte die größte Risikostreuung (Diversifizierung) besteht. Mischfonds eignen sich somit für diejenigen, die gleichermaßen Wert auf eine durchschnittliche Risikoarmut und ansprechende Gewinne legen.
Offene Immobilienfonds
Offene Immobilienfonds investieren hauptsächlich in Immobilien wie Einkaufszentren, Bürogebäude oder Grundstücke. Die Anlageform wird als offen bezeichnet, weil die Zahl der Anleger und Objekte nicht beschränkt ist und Anteile kontinuierlich ausgegeben und zurückgenommen werden können. Mit einem offenen Immobilienfonds erwirbt man Anteilsscheine, so genannte Zertifikate, mit denen man zum Miteigentümer der jeweiligen Gebäude wird. Gewinne werden durch Mieteinnahmen gesichert. Damit sind Immobilienfonds eine sehr sichere und inflationsneutrale Geldanlage. Die Ertragschancen, die ein solches Produkt bietet, werden mit Renditen um die 5 bis 7 Prozent beziffert. Für die meisten Immobilienfonds wird eine Mindestlaufzeit von 7 Jahren empfohlen. Offene Immobilienfonds sind insgesamt gesehen effektiver, wenn eine längere Laufzeit vereinbart wird.
Geldmarktfonds
Geldmarktfonds investieren in Bankguthaben oder verzinsliche Wertpapiere mit kurzer Restlaufzeit bzw. ständiger Zinsanpassung zu Konditionen wie sie nur Großkunden haben. Die Wertentwicklung der Fondsanteile orientiert sich am aktuellen Zinsniveau, das am Geldmarkt vorherrscht. Wegen günstigerer Konditionen sind die Gewinne, die sich aus einem Geldmarktfonds ergeben, höher als beim Sparbuch oder Festgeld. Geldmarktfonds haben eine kurze Laufzeit und stellen damit eine günstige Alternative zum Termingeld (befristete private Geldanlage) dar.
Altersvorsorge-Sondervermögen (AS-Fonds)
Altersvorsorge-Sondervermögen (AS-Fonds) sind speziell auf die Altersvorsorge ausgerichtete Investmentfonds. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Aktien, Immobilien und Rentenwerten. AS-Fonds müssen mindestens eine Laufzeit von 18 Jahren haben. Auszahlungen erfolgen erst ab dem 60. Lebensjahr. Neuerdings werden besonders sichere Produkte angeboten, die ihren Schwerpunkt auf den weniger risikovollen Rentenfonds haben. Anleger können zusätzlich von einer staatlichen Förderung profitieren. Wie der Name schon sagt, sind AS-Fonds für diejenigen zu empfehlen, die sich ab dem Rentenalter eine zusätzliche Absicherung schaffen möchten oder auch schaffen müssen.
Dachfonds
Dachfonds sind Fonds, die ihr Fondsvermögen in andere Fonds, so genannte Unterfonds, investieren. Als "Unterfonds" fungieren Produkte, die sich aus Aktien, Renten, Immobilien oder Geldmarkttitel zusammensetzen. Maximal 20 Prozent des Fondsvermögens dürfen in Anteilen an einzelnen Fonds angelegt werden und maximal 10 Prozent der Anteile eines Fonds können erworben werden. Die Anteile werden, individuell auf den Anleger zugeschnitten, von Fondsmanagern ausgewählt . Da bei dieser Fondsform nur Teile der jeweiligen Fonds erworben werden, können auch Kleinstanleger mit niederem Vermögen investieren und damit in den Genuss einer standardisierten Vermögensverwaltung kommen. Durch die zumeist breite Streuung des Anlegerkapitals auf verschiedene Produkte ist das Anlagerisiko eher geringer.