Oft werden Verbrauchern Kredite aufgrund von SCHUFA-Einträgen nur zu höheren Konditionen gewährt oder gänzlich verweigert. Dabei wurde bislang nicht berücksichtigt, dass ein SCHUFA-Eintrag bereits bei bloßer Erkundigung nach den Kreditkonditionen erfolgte. Wer lediglich den Markt verglichen hat, schmälerte so seine Chancen auf günstige Kreditkonditionen.
Die SCHUFA reagiert nun auf diesen Missstand und modifiziert das Eintragsverfahren. Erkundigt
sich ein Bürger künftig nur nach den Konditionen für einen Kredit,
melden die Vertragspartner dies der SCHUFA im Rahmen der neuen
Merkmale "Anfrage Kreditkonditionen" beziehungsweise "Anfrage
Immobilienkreditkonditionen". "Die neuen Anfragemerkmale werden ein
Jahr lang gespeichert, sind aber für unsere Vertragspartner nicht
sichtbar. Wer erst einmal nur im Markt vergleicht, möchte dies gerne
unverbindlich tun. Wir wissen um die wachsende Bedeutung solchen
Verbraucherverhaltens und sorgen für eine differenzierte Betrachtung
der Merkmale an dieser sensiblen Stelle", erläutert Rainer Neumann,
Vorstandsvorsitzender der SCHUFA Holding AG. "Damit können die Bürger
Kreditkonditionen erfragen und vergleichen, ohne dass das Institut,
bei dem sie sich aktuell erkundigen, direkt von den vorherigen
Konditionsanfragen weiß", so Neumann weiter.
Die neuen Merkmale "Anfrage Kreditkonditionen" und "Anfrage Immobilienkreditkonditionen" werden - anders als das Merkmal "Anfrage Kredit" - in keinem SCHUFA-Score eingesetzt. Scores sind statistisch-mathematisch ermittelte Risikoprognosen. Personen mit ähnlichen kreditrelevanten Merkmalen
werden dabei in Gruppen zusammengefasst und Risikoklassen zugeordnet.
Da die neuen Merkmale auch bei den Scores nicht berücksichtigt werden, gewährleistet die SCHUFA auch im Rahmen des Scoring die Unverbindlichkeit von Konditionsanfragen.